Beschreibung
Nun meldet sich Jan Sydow mit seinem ersten Soloalbum. Wo sonst die elektrische Gitarre die Kompositionen dominierte, gibt das Album „Debüt“ den Klängen der akustischen Gitarre eine eindrucksvolle Bühne. Hier wird Kammermusik geboten, die bewusst auf ein opulentes Schlagzeug, pompöse Streicherarrangements und prätentiöses Elektronikgefrickel verzichtet. Fernab der klassischen Liedermacher-Manier tauchen mal verstörende, dissonante E-Gitarren Akkorde aus dem Nichts auf, tauchen ab, um wenig später einem verstimmten Banjo, einer Plastik-Kinderorgel, einer trauernden Melodika oder einem verträumten Glockenspiel Platz zu machen. Das Unerwartete zieht sich nicht nur musikalisch wie ein roter Faden durch das Erstlingswerk. Surreale Textpassagen und sperrige, verschrobene Zeilen sind stets im Wechsel mit den luftigen Worten der bittersüßen Melancholie und werden bewusst durch Instrumentalpassagen unterbrochen. Sydow bringt in seinen Texten zusammen, was nicht zusammengehören will und erzählt abstrakte Geschichten vom Alleinsein, Verlust und Hoffnung – so wie im Song „Schlafende Fische“, in dem auch mal eine sterbende Zimmerpflanze sich eine bessere Zeit herbeisehnen darf. Sydows erstes Soloalbum lädt mit seinen wunderschön arrangierten Melodien und ungewöhnlichen Texten auch den Hörer zum Wegtreiben ein, und nimmt ihn mit auf einen überraschenden musikalischen Trip.